Sendespiel (Hörspielbearbeitung)

Autor/Autorin: Henrik Ibsen

Brand

Ein dramatisches Gedicht in fünf Akten
Für den Rundfunk bearbeitet

Vorlage: Brand (Brand) (Theaterstück, norwegisch)

Regie: Rudolf Hoch

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Theodor LoosBrand
    Elise AulingerSeine Mutter
    Albert SpengerEjnar, ein Maler
    Edith Schultze-WestrumAgnes
    Theodor AuzingerDer Doktor
    Hermann NesselträgerDer Probst
    Fritz KrampertDer Küster
    Ernst LudwigDer Schulmeister
    Käte BierkowskiGerd
    Adolf GrellEin Bauer

Außerdem treten auf: Volk, Männer, Weiber und Kinder. Textbuch vom Verlag der Bayer. Radio-Zeitung erhältlich. Preis 80 Pfg.

"Es ist nicht leicht, sich in die verschlungenen Gedankengänge dieses Symboldramas hineinzufinden, in dem Ibsen seine Suchernatur und seine Lebensweisheit ausführlich bekennt. Brand ist ein Pfarrer, der von allen Impulsen der Religion nur den einen der unerbittlichen, sittlichen Pflicht, der radikalen Selbstopferung, erlebt hat. Er fordert Härte und Selbsterlösung von den Menschen. Er kennt die Liebe, das Verzeihen, die weiche mütterliche Gnade nicht. Mehr noch: er kennt die Wege der Verwirklichung nicht, die das irdische Leben bietet. Das Unmögliche ist ihm Richtschnur. So läßt er seine Mutter ungetröstet sterben, bringt sein Kind seinem Beruf zum Opfer, bricht das Herz seiner Frau und gießt die frostige Unwirklichkeit seines Ideals über sein Volk. Er scheitert ohne Wirkung, ohne Werk, der revolutionäre, kalte Heilige kann die Menschen und ihre Erdenkräfte nicht überwinden und geht mit der Gloriole des einsamen, irrenden Willensheilands zugrunde. Ihn umgeben zum Teil leidende und schaffende Menschen von Fleisch und Blut, zum Teil symbolische Figuren, wie die irrsinnige Gebirgsmaid Gert. Die Gespräche in Versen sind gedankenreich und breit, die schwere innere Entwicklung ist von zähem, nordischem Grübeln durchsetzt. Kalt, karg, gefährlich ist die Landschaft, die den tiefen (unerlösten!) Pessimismus des Stückes unterstreicht. Den Menschen von heute, der den Dingen und Mächten einfacher zu Leibe rückt, ohne Lebenskraft und -freude so zu vergiften, fröstelt etwas beim Rückblick auf diese Fieberträume der verstorbenen Generation. Wenn es dem Funk gelingt, ihre verstaubte Konfliktspoesie in einem Abstand und in mutiger Auswahl zu zeigen, kann er gute Kräfte fördern." (Bayerische Radio-Zeitung, Heft 38 vom 15. September 1929, S. 2)

Hörspiel historisch (vor 1933) - © DRA/Hanni Forrer

Produktions- und Sendedaten

  • Deutsche Stunde in Bayern GmbH (München) 1929
  • Sendeplatz: Gastspiel Theodor Loos
  • Erstsendung: 20.09.1929 | 20:20 Uhr | ca. 120'00

Livesendung ohne Aufzeichnung

Grundlage der Datenerhebung: Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift); Bayerische Radio-Zeitung (Programmzeitschrift)

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?

Infos zum Hörangebot/FAQ