Ars acustica
Autor/Autorin:
Joseph Kamaru
Temporary Stored
Klang als Raubkunst
Komposition: Joseph Kamaru
Realisation: Joseph Kamaru
Nicht nur Masken und Skulpturen wurden während der Kolonialzeit aus Afrika geraubt, auch Klänge gelangten nicht ohne Zwang in europäische Museen. Eine Sound-Erkundung im Königlichen Museum für Zentralafrika in Belgien.
Klang als Raubkunst. Die Restitution von geraubten Kunstobjekten sorgt für heiße
Debatten in der europäischen Museumslandschaft. Ebenso drängend ist aber die
Frage nach dem Umgang mit immateriellem Erbe. Für den Klangkünstler Joseph
Kamaru spielen Sounds dabei eine zentrale Rolle: Von Generation zu Generation
weitergegeben, stellen sie eine Verbindung her zwischen Vergangenheit und Zukunft.
In Temporary Stored hinterfragt Kamaru die Bedeutung von Klangarchiven für die
Geschichte kolonialer Gewalt. Mit Synthesizer-Klängen, Field Recordings und
Aufnahmen aus dem Archiv des Königlichen Museums für Zentralafrika in Tervuren
arbeitet er an der Wiederaneignung der geraubten Sounds.
Weitere Informationen
Joseph Kamaru aka KMRU, geboren in Nairobi, lebt und arbeitet in Berlin. Seine
Werke reichen von Noise über Soundart bis hin zu Feldaufnahmen. Aktuell studiert er
Sound Studies and Sonic Arts an der Universität der Künste Berlin. 2020 erschien das
Album Peel auf dem Label Editions Mego, weitere Veröffentlichungen Opaquer, Jar,
logue. Joseph Kamaru spielte auf dem NyegeNyege Festival, dem CTM Festival, dem
Atonal, dem GAMMA und dem Mutek Festival. (Der zweite Pressetext und die biographische Notiz wurden vom Bayerischen Rundfunk anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung erstellt)

Produktions- und Sendedaten
- Joseph Kamaru 2022
- Erstsendung: 15.07.2022 | Deutschlandfunk Kultur | 00:05 Uhr | 56'29
Auszeichnungen
- Palma ars acustica 2023 (Special Mention)