Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Wolfram Lotz
Das Ende von Iflingen
Vorlage: Das Ende von Iflingen (Theaterstück)
Komposition: Peter Kaizar
Dramaturgie: Andrea Oetzmann
Technische Realisierung: Andreas Völzing, John Krol
Regieassistenz: Martin Buntz
Regie: Leonhard Koppelmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Wolf-Dietrich Sprenger Michael Steffen Scheumann Ludwig Lars Rudolph Igel/Bewohner 2 Cathlen Gawlich Mauersegler/Bewohnerin 3 Florian von Manteuffel Schwein/Bewohner 4 Wolfgang Pregler Bewohner 1 Hartmut Stanke Bewohner 3 Christiane Roßbach Bewohnerin 1 Hedi Kriegeskotte Bewohnerin 2 Susanne Schäfer Bewohnerin 4
Michael: Zeigen Sie mal her, was haben Sie denn da für
ein Schwert?
Ludwig: Also, das ist ja kein Schwert – das ist eine
Posaune.
Michael: Eine was? Wozu denn das!
Ludwig: Naja, zur Lobpreisung, zur Lobpreisung Gottes.
Michael: Das ist der Tag des Jüngsten Gerichts! Ein
Schwert hätten Sie gebraucht, keine Posaune! Kommen
Sie bloß nicht auf die Idee, da reinzupusten! Sie würden
die Menschen ja warnen! (Pause) Das heißt, ich habe Sie
jetzt mit dabei, und dann werden Sie auch noch herumstehen
mit Ihrer ... ähm ... Ihrer ... Posaune da, während
ich den Auftrag erledige?
Ludwig: Nun ja ...
Michael: (Schnauft) Meine Güte ... hm, also: hin oder her,
wir ziehen das jetzt durch. Ich sage, was gemacht wird,
und daran halten Sie sich!
Ludwig: Was ist denn der Auftrag?
Michael: (Sarkastisch) Nun denken Sie mal nach – was
ist denn heute?
Ludwig: (Zögerlich) Der Tag des Jüngsten Gerichts.
Michael: Ach, das weiß er immerhin! Und was wird da
gemacht?
Ludwig: Gerichtet?
Michael: Na also. Und das machen wir jetzt. Der Auftrag
ist dieses kleine Dorf da hinter den Wiesen.
Ludwig: Was heißt das genau?
Michael: Na wir werden die da richten, mit dem flammenden
Schwert und so!
Ludwig: Schwert?
Michael: Also: Das da ist Iflingen, das Dorf, dafür ist der
Auftrag. Da gehen wir jetzt rein und schlachten die Menschen
zu Asche, so lautet die Anweisung.
Weitere Informationen
Wolfram Lotz, geboren 1981 in Hamburg, wuchs im
Schwarzwald auf. Er studierte Literatur-,
Kunst- und Medienwissenschaft in Konstanz
und Literarisches Schreiben am
Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er
schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Lyrik
und Prosa und wurde bereits mehrfach
ausgezeichnet. SWR2 produzierte zuletzt
sein Hörspiel "Die lächerliche Finsternis" (2015).

Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk 2019
- Erstsendung: 30.05.2019 | SWR2 | 68'08
Auszeichnungen
- Nominiert für den Deutschen Hörspielpreis der ARD 2019
Rezensionen (Auswahl)
- Eva-Maria Lenz: Design und Sein. Notizen von den ARD-Hörspieltagen 2019. In: epd medien. Nr. 46. 15.11.2019. S. 3-5.