Originalhörspiel

Reihentitel: Klangspuren

Autor/Autorin: Klaus Buhlert

Twittering Machine

Dramaturgie: Manfred Hess
Technische Realisierung: Josuel Theegarten, Anke Schlipf, Martin Vögele

Regie: Klaus Buhlert

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Bibiana Beglau
    Felix Goeser
    Katharina Sattler
    Moritz Kienemann
    Nils Rovira-Muñoz
    Nils Strunk

    Ensemble: Another Plus Band

»›What you hear is what you see ...‹ wurde zur Grundlage für ›twittering machine‹. Eröffnungsvarianten wie beim Schach. Zug um Zug – jede erneute Drehung der Kurbel erzeugt Ordnung und zugleich Neues. Das Ergebnis ist ein ›Sprachspiel‹, wie Wittgenstein es für seine philosophischen Betrachtungen vorschlug: Mehrere gemeinsame Regeln werden aufgestellt, nach denen dann spielerisch immer wieder Neues erzeugt wird – Sprache wird zu Handlung ... Wir hören hinein in ein komplexes Netz von Ähnlichkeiten, ineinandergreifend und sich kreuzend: Ähnlichkeiten im Großen und Kleinen.« (Klaus Buhlert)

Assoziativer Ausgangspunkt dieses textmusikalischen Hörstücks ist Paul Klees »Die ›Zwitschermaschine« von 1922. Das Aquarell mit Überzeichnungen in Bleistift und schwarzer Tinte evoziert farbsuggestiv und zugleich fein skizziert die Vision eines mechanisierten Vogelkonzerts. Während Beckett die Frage nach dem jeweiligen Wahrheitsgehalt von »Wort und/oder Musik« stellte, wird hier die Kongruenz von stummem Bild und akustischem Ereignis in Sprache und Musik erkundet. So kurbeln Buhlerts Text- und Musikfragmente den Traum von der Überwindung unserer Erdanziehung beständig weiter – als Music Box, als Twitter Maschine oder gleich einem Vogel, der ewig fliegt und dennoch beständig zwitschern muss.

Weitere Informationen
Klaus Buhlert, geboren 1950, lebt und arbeitet als Komponist, Autor und Regisseur für Theater und Hörspiel in Berlin. Er erhielt bisher zahlreiche Auszeichnungen, u.a. »Hörspiel des Jahres« 1996 und 2005. Zuletzt erhielt er 2017 für sein akustisches Gesamtwerk mit u.a. umfangreichen Hörspieladaptionen von James Joyces »Ulysses« (SWR 2012), der »Theogonie des Ovid« von Raoul Schrott (SWR 2015) oder Franz Kafkas »Der Prozess« und »Das Schloss« den renommierten »Ehrenpreis der Deutschen Schallplattenkritik«.

Bibiana Beglau
© SWR/Monika Maier
Bibiana Beglau © SWR/Monika Maier

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk 2017
  • Erstsendung: 22.02.2018 | SWR2 | 43'24

Rezensionen (Auswahl)

  • Stefan Fischer: Zwitschern mit Patti Smith. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 44 vom 22.2.2018. S. 33.
  • Alexander Matzkeit: Überdreht. In: epd medien, Nr. 10 vom 09.03.2018. S. 35.

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