Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Chris Ohnemus
Diensterklärung
Eine Selbstbetrachtung für mehrere Stimmen
Komposition: Julia Klomfaß
Dramaturgie: Anette Kührmeyer
Technische Realisierung: Werner Jäger, Barbara Göbel
Regieassistenz: Ellen Versteegen
Regie: Martin Zylka
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Anne Ratte-Polle Ich-Erzählerin Ines Marie Westernströer Anna Glenn Goltz Mattis Anahita Izadi Basma Guido Lambrecht Vierte Chorstimme Elmira Rafizadeh Dritte Chorstimme Elisa Schlott Erste Chorstimme Dagmar Sachse Zweite Chorstimme Musik: Julia Klomfass (Gitarre; Cello; Präpariertes Klavier)
Sie, Ende 40, kann sich den Fernsehbildern nicht entziehen: Aufnahmen von Menschen
auf gefährlich überfüllten Schlauchbooten, irgendwo im Mittelmeer, von erschöpften
Menschen an Zäunen, von Menschen auf der Flucht. Also beschließt sie zu helfen, und zwar
nicht nur mit Sach- und Geldspenden, sondern sie spendet ein besonders kostbares Gut: Zeit. Zeit, die sie sonst mit Familie und Freunden verbracht hat, mit Musikhören und
Erholung von der Arbeit. Immer öfter betreut sie, wie so viele andere, stattdessen jetzt Flüchtlinge. Doch ihr Dienst an der Gemeinschaft fordert einen hohen Tribut.
Ein scharfer, dennoch sehr menschlicher Blick auf unsere Wirklichkeit
zeichnet auch dieses neue Hörspiel von Chris Ohnemus aus.
Ihre Wahrnehmungen hat sie künstlerisch verdichtet, dadurch
bereichert sie das zu oft nur in schwarz-weiß gehaltene Bild von
Flüchtlingen und Helfern um notwendige, lebendige und manchmal
unbequeme Grautöne.
Weitere Informationen
Chris Ohnemus (1964), studierte Germanistik, Theaterwissenschaft
und Philosophie. Sie lebt als Autorin in Berlin: Sie verfasst Drehbücher, Übersetzungen,
Hörspiele und Theaterstücke. Für den SR schrieb sie
„Sicher ist sicher“ (2006), „Wer’s glaubt, wird selig“ (2009, mit RB,
zweiter Platz beim ARD Online-Award), „Rette sich, wer kann“ (2011,
mit RB), „Nicht genug“ (2014, mit RB, Robert Geisendörfer-Preis 2015)
und „Was uns trennt“ (2016).

Produktions- und Sendedaten
- Saarländischer Rundfunk 2017
- Erstsendung: 22.10.2017 | SR 2 KulturRadio | 49'39
Auszeichnungen
- Nominiert für den Deutschen Hörspielpreis der ARD 2017
Rezensionen (Auswahl)
- Norbert Schachtsiek-Freitag: Flüchtlingshelfersyndrom. In: Medienkorrespondenz, Nr. 22 vom 3.11.2017, S. 48.