Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Matthias Abel
Eines Tages hörte er ein leises Rauschen
Dramaturgie: Jan Buck
Technische Realisierung: Peter Harrsch
Regieassistenz: Leo Zander
Regie: Annette Kurth
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Sophie Rois Frau 1 Emily Cox Frau 2 Torben Kessler Mann
Ein Hochglanz-Wohnzimmer in einem Möbelkatalog. Darin: Ein junges Paar. Wer
sind diese Menschen, eingeklemmt zwischen Recamiere und Couchtisch aus
furnierter Birke? Und was ist das eigentlich für ein Deutschland?
Das Bild ist so glatt, man tut sich schwer damit, hinter die Dinge zu dringen. Aber
man kann spekulieren: ein Freiwilliges Soziales Jahr, ein Studium der Germanistik
oder Tiermedizin in Regensburg oder Frankfurt/Oder, der Lebenslauf ist pflichtgemäß
gefüllt. Jetzt ist die erste gemeinsame Wohnung an der Reihe. Man will ja gar nichts
Extravagantes, nur den immer versprochenen Platz irgendwo in der bürgerlichen
Ikea-Mitte. Doch dann schleicht sich von irgendwoher ein leises Rauschen ins
Leben, das täglich stärker wird.
Autor Matthias Abel schafft mit seinem Stück ein prägnantes Porträt einer jungen
Generation. Wo 1965 Sylvie und Jérôme in Perecs "Les Choses" nach dem
abgebrochenen Studium an der Verwirklichung eines luxuriösen Bobo-Lebens
scheitern, sind fünfzig Jahre später die Ansprüche unseres Paars (natürlich mit
Abschluss) erstaunlich brav und bescheiden. Das Scheitern wird dadurch nur noch
erschreckender.


Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 2017
- Erstsendung: 07.05.2017 | WDR 5 | 43'42
Rezensionen (Auswahl)
- Andreas Matzdorf: Beachtlicher Einstand im Profi-Hörspiel. In: Medienkorrespondenz, Nr. 10 vom 19.5.2017, S. 38.