Originalhörspiel, Dokumentarhörspiel

Autor/Autorin: Milena Kipfmüller, Jens Dietrich

Kunst im Verhör

Textvorlagen übersetzt aus dem Russischen

Übersetzung: Maria Rajer
Redaktion: Isabel Platthaus
Technische Realisierung: Dirk Hülsenbusch, Jens Peter Hamacher
Regieassistenz: Freya Hattenberger

Regie: Milena Kipfmüller, Jens Dietrich

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Marek HarloffPawlenski
    Niklas KorthErmittler
    Andreas Laurenz MaierSprecher
    Nicole KerstenSprecherin

Er hat sich den Mund zugenäht. Sich mit den Hoden auf den roten Platz genagelt. Die Tür der russischen Geheimdienstzentrale angezündet. Dafür forderte er selbst eine Anklage wegen Terrorismus. All das ist Teil von Pjotr Pawlenskis Kunst.

Der russische Künstler Pawlenski ist mit verstörenden Aktionen in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Und eben die Wellen, die diese Aktionen schlagen - die Verhaftungen, die Prozesse und natürlich die mediale Berichterstattung - versteht er als Bestandteil seiner radikalen Kunst. Sein eigener Körper, sein Leben, die russische Wirklichkeit und die mediale Aufmerksamkeit sind für ihn das Material, mit dem er arbeitet. "Ich bringe nur in einer extremen visuellen Form das, was in der Gesellschaft existiert. Eigentlich ist die Wirklichkeit in der Sache noch extremer."

Das Hörspiel dokumentiert und inszeniert die verbalen Erscheinungen von Pawlenskis Aktionen: Polizeiberichte und Reaktionen der Öffentlichkeit, Zeugenaussagen und programmatische Erklärungen, sowie eine Reihe von Verhören, die Pawlenski heimlich mitgeschnitten hat. Es entfaltet sich ein absurdes Theater, in dem die Mittel der Kunst gegen die Instrumente des Machtapparats eingesetzt werden. 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 2017
  • Erstsendung: 19.03.2017 | WDR 5 | 52'57

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