Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Noam Brusilovsky

Woran man einen Juden erkennen kann

Eine Untersuchung

Vorlage: Woran man einen Juden erkennen kann (Theaterstück)

Regie: Noam Brusilovsky

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Dor Aloni
    Nico Delpy
    Jaron Löwenberg
    Eve Slatner
    Deleila Piasko
    Joey Zimmermann
    O-Ton
    Hannah Arendt

Sechs jüdische Schauspieler befinden sich auf der Suche nach dem jüdischen Körper – nach einem Tabu, nach einer jahrhundertealten Projektionsfläche von Abwertung und Abgrenzung. Sie suchen nach ihrem eigenen Körper und nach dem Körper ihrer Familienmitglieder, der Holocaustopfer. Allerdings erscheint nach dem Holocaust an Stelle des jüdischen Körpers eine Leerstelle, ein schwarzes Loch oder ein weißer Fleck. In einer Collage historischer Texte und biografischer Erzählungen nimmt der jüdische Körper, ein Phantom der deutschen Gesellschaft, wieder Gestalt und Kontur an. Und trotzdem wird der Wunsch nach jüdischer Sichtbarkeit auch fragwürdig, als die Schauspieler sich selbst mit Stereotypen wie “platfüßig“, “langnasig“ und „dunkelhaarig“ beschreiben. Kann der jüdische Körper überhaupt ein normaler Körper sein? Das Stück mäandert zwischen Drama, Slapstick und Revue, Groteske, Requiem und Ritual. Der jüdische Körper wird mit allen Mitteln gesucht, aufgebaut, untersucht und wieder vernichtet.

Nach Texten und Motiven von Max Nordau, Schwarzer Kreis, Oskar Panizza, Ernst Hiemer und H. Leivick sowie mit Hannah Arendt in O-Ton.

Weitere Informationen
Noam Brusilovsky ist 1989 in Israel geboren. 2007 absolviert er die Thelma Yellin High School of the Arts. Seit 2012 lebt und studiert er in Berlin (Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Deutschlandradio 2016
  • Erstsendung: 06.09.2016 | Deutschlandfunk | 20:10 Uhr | 43'05

Rezensionen (Auswahl)

  • Rafik Will: Dekonstruktion von Klischees. In: Medienkorrespondenz vom 26.9.2016.
  • Rolf Floß: Erkennen Sie den Juden? In: Sächsische Zeitung vom 6.9.2016

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