Ars acustica
Autor/Autorin:
Margarete Zander
Das Hörspiel vom Hörspiel 2015
Werke aus dem Wettbewerb um den Karl-Sczuka-Preis
Vorgestellt von einem Jurymitglied
Den Pionierjahren des Rundfunks entstammt eine
Überlegung von Kurt Weill, die zur Definition einer
neuen Kunstform geworden ist: »Wir können uns«,
schreibt er 1925, »sehr gut vorstellen, dass zu den Tönen
und Rhythmen der Musik neue Klänge hinzutreten,
Klänge aus anderen Sphären: Rufe menschlicher und
tierischer Stimmen, Naturstimmen, Rauschen von Winden,
Wasser, Bäumen und dann ein Heer neuer, unerhörter
Geräusche, die das Mikrophon auf künstlichem
Wege erzeugen könnte, wenn Klangwellen übereinander
geschichtet oder ineinander verwoben, verweht und
neugeboren werden würden.« Das nannte er ›absolute
Radiokunst‹ und unterschied es von allen funktionalen
Darstellungsformen des Mediums.
1931 führte Friedrich Bischoff, damals Intendant in Breslau,
bei der ‘Rundfunk- und Phonoschau Berlin’, dem
Vorläufer der heutigen Funkausstellung, Ausschnitte
aus neuen Hörspielproduktionen vor. Er gab seiner Beispiel-
Sammlung aus der Entwicklungsarbeit der Radiokunst
den Titel »Das Hörspiel vom Hörspiel«.
Unter diesem Titel stellen Mitglieder der unabhängigen
Jury Werke aus dem jährlichen Wettbewerb um den Karl-
Sczuka-Preis vor, Werke der autonomen Radiokunst.

Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk 2015
- Erstsendung: 03.11.2015 | SWR2 | ca. 55'00