Ars acustica
Autor/Autorin:
Achim Lengerer
Entretien sonore avec Fernand Deligny - Proben für eine Tonspur
In Kooperation mit Kolumba- Kunstmuseum des Erzbistums Köln und FLACC-Workplace for Visual Artists, Genk, Belgien.
Redaktion: Markus Heuger
Realisation: Achim Lengerer, Peter C. Simon, Benedikt Bitzenhofer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Martin Bross
Die Auseinandersetzung mit dem französischen Pädagogen, Schriftsteller
und Filmemacher Fernand Deligny (1913-1996) ist Ausgangspunkt des
Projekts von Achim Lengerer.
Die Auseinandersetzung mit dem französischen Pädagogen, Schriftsteller
und Filmemacher Fernand Deligny (1913-1996) ist Ausgangspunkt des
Projektes von Achim Lengerer. Deligny beginnt in den 1940er Jahren,
als Sozialarbeiter mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Später
gründet er mit jungen Erwachsenen in Südfrankreich eine Siedlung, um
mit von der Psychiatrie als "autistisch" bezeichneten Kindern
zusammenzuleben. In seiner pädagogischen Arbeit ist es nicht Ziel,
diese Kinder zu erziehen oder zu heilen, vielmehr wird versucht, den
Kindern innerhalb (und außerhalb) der Lebensstruktur der Erwachsenen
abweichende Wege zu ermöglichen, ihnen ein Um- und Handlungsfeld für
ihre wesenseigene Nutzung von Raum und Zeit zu schaffen.
Durch die Jahrzehnte entstehen mehrere dokumentarische Filmprojekte
mit begleitenden Texten sowie Schriften zum kinematografischen Bild.
Delignys Nachdenken über Film zeigt sich in der Behandlung der
Tonspur, u.a. in: "Ce gamin, là" von 1975. Deligny nutzt das filmische
Voice-over als (s)eine literarische Erzählstimme, die dem filmischen
Bild vorsichtig parallel gesetzt wird; eine Tonspur, die der Bildspur
"angelegt" wird und die sich in fragiler Balance zum Nichtsprechen der
Kinder artikuliert. Die Stimmen der Kinder und die Sprache Delignys
bilden die beiden Pole des "Entretien sonore", des akustischen
Gesprächs.
Weitere Informationen
Achim Lengerer, geboren 1973, thematisiert in seiner künstlerischen
Praxis verschiedene Wirkungs- und Funktionsweisen von Sprache und
Text. Neben Performances, Rauminstallationen und Publikationen gehören
Workshops, performative Vorträge und öffentliche Veranstaltungen zu
seinen Ausdrucksformen. In Berlin betreibt er den Ausstellungsraum und
Verlag Scriptings.

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 2014
- Erstsendung: 21.11.2014 | 48'20