Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Wsewolod Petrow

Die Manon Lescaut von Turdej

Vorlage: Die Manon Lescaut von Turdej (Novelle, russisch)
Übersetzung: Daniel Jurjew
Bearbeitung (Wort): Klaus Schmitz
Dramaturgie: Andrea Oetzmann
Technische Realisierung: Daniel Senger, Judith Rübenach
Regieassistenz: Kristina Huch

Regie: Beate Andres

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Fabian HinrichsErzähler
    Yohanna SchwertfegerVera Muschnikowa
    Bibiana BeglauNina Aleksejewna
    Robert BestaAslamasjan
    Hedi KriegeskotteGalopowa
    Edgar M. MarcusLevit
    Birgit BückerHauptmännin und Wirtin
    Jule BrandlLariska
    Ingo BiermannRosaj
    Anne LeßmeisterAnja
    Max RuhbaumHauptmann
    Michel BrandtFahrer und Kavallerist

Ein sowjetischer Spitalzug auf dem Weg von einer Front zur anderen. Darin ein Petersburger Intellektueller: Gepeinigt von Herzanfällen und Todesangst, liest er den "Werther" – im Original. Aber in die Lektüre drängt sich die Geschäftigkeit der Militärärzte, Apotheker, Krankenschwestern um ihn herum. Bei einem längeren Aufenthalt trifft er auf ein Mädchen, anders als alle anderen: Vera Muschnikowa, ruhelos und romantisch, grazil, ungestüm und jederzeit zur Liebe bereit. Der Feingeist erliegt ihrem vulgären Zauber, erkennt in ihr seine "sowjetische Manon" und erahnt damit bereits den dunklen Weg, den ihre Liebe nehmen wird. "Die Manon Lescaut von Turdej" ist Petrows einziges belletristisches Werk. Der aus dem Krieg heimgekehrte 34-Jährige verfasste die Novelle zwar 1946 – veröffentlichte sie aber nie. Sie erschien erst 60 Jahre später, im November 2006, in einer Moskauer Zeitschrift, und sorgte für Furore. 

Weitere Informationen
Wsewolod Petrow (1912–1978) wurde in Sankt Petersburg als Spross einer alten Adelsfamilie geboren. Er arbeitete dort als Kunsthistoriker am Russischen Museum, war Offizier im Zweiten Weltkrieg und wurde 1949 als enger Mitarbeiter des Kunsthistorikers Nikolai Punin im Zuge einer stalinistischen Kampagne entlassen. Deshalb verfasste er fortan Standardwerke zur russischen Kunst. Bis zu seinem Tod war er ein Zentralgestirn der Leningrader Intellektuellenszene.

Yohanna Schwertfeger spricht die Vera Muschnikowa
© SWR/Monika Maier
Yohanna Schwertfeger spricht die Vera Muschnikowa © SWR/Monika Maier

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk 2013
  • Erstsendung: 15.12.2013 | SWR2 | 62'21

Rezensionen (Auswahl)

  • Angela Ciriaco-Sussdorff: Krieg und Tod. In: Funk-Korrespondenz. 20.12.2013. S. 32.

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