Ars acustica
Autor/Autorin:
Markus Aust, Gerhard Schick
Nuclear Boy
Redaktion: Markus Heuger
Realisation: Markus Aust, Gerhard Schick
Nuclear-Boy ist ein kleines Comic-Atomkraftwerk, das im Jahr 2011 Kindern in Japan erklärte, die Havarie des Kernkraftwerks in Fukushima sei nur ein winziger Störfall, ein kleiner stinkender Haufen, und die großen Brüder Harrisburg und Tschernobyl seien ja viel schlimmer. Eine ordentliche Windel "schwupp" schon ist alles wieder gut verpackt. Eine spezielle Variante der Beruhigungsrhetorik" aber auch hierzulande übten sich Lobbyisten nach Reaktorkatastrophen immer wieder im Sound der Beschwichtigung. Die Klangwelt der Atomunfälle ist eine andere: Sirenengeheul, gespenstische Stille, zögerlich vorgetragene Schadensmeldungen, hektisch rennende Uniformierte, Befehle und Flüche. "Nuclear-Boy" ist ein Remix verstrahlter Medienlandschaften und radioaktiver Klangwolken zwischen Aktionismus und Fassungslosigkeit. Originalaufnahmen aus internationalen Atom- Ruinen treffen auf den medialen Soundtrack zum GAU.
Weitere Informationen
Markus Aust, geboren 1967 in Recklinghausen, ist Komponist für Film, Fernsehen, Bühne und Konzert. Außerdem Kurzfilme und Installationskunst.
Gerhard Schick, geboren 1970, arbeitet als Filmautor, Kameramann und Cutter. Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen und Bildungseinrichtungen.

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 2012
- Erstsendung: 09.03.2012 | WDR 3 | 52'22
Rezensionen (Auswahl)
- Stefan Fischer: Nuklearer Staub. In: Süddeutsche Zeitung 05.03.2012. S.15.