Originalhörspiel

Autor/Autorin: Viktor Heinz Fuchs, Georg Wolf

Ist Mr. Brown zu verurteilen?

Ein Schwank für den Funk nach einer wahren Begebenheit

Regie: Ernst Stockinger

Spielt zwischen Wiesbaden und Berlin. (Die Sürag. 3. Jahrgang. Heft 22. 2. Juni 1929. S. 15)

An einem Sonnabend erscheint in einem großen Juweliergeschäft ein Gent kurz vor Geschäftsschluss, lässt sich für eine große Summe Schmuck vorlegen, den er mit einem Scheck auf eine erste Bank bezahlt. Er nennt natürlich seinen Namen und das Hotel, in dem er wohnt, und da die Bank auf telefonische Anfrage dem Juwelier ausgezeichnete Auskunft gibt, geht das Geschäft in Ordnung, der Käufer verlässt mit den Juwelen den Laden. Kurze Zeit darauf aber ruft ein Pfandleiher den Juwelier an und teilt ihm mit, dass ein Herr bei ihm Juwelen von hohem Wert unter Angabe der Herkunft für einen Bruchteil dieses Wertes bei ihm verpfändet habe. Darauf vermutet der Juwelier sofort einen Betrug mit dem Scheck, lässt den Mann, der das von ihm angegebene Hotel gerade verlassen hat, um zu verreisen, verfolgen. Der Gent wird unterwegs verhaftet und an den Ort der Tat zurückgebracht. Er protestiert gegen die Verhaftung, weil er dadurch ein großes Geschäft, das er am Sonntagabend abzuschließen habe, unwiederbringlich versäume. Seine Behauptung, der Scheck sei gut, lässt sich allerdings, da es Sonnabend ist, nicht mehr nachprüfen. Aber am Montagmorgen wird tatsächlich der Scheck prompt eingelöst, und der Juwelier, der sich allzu rasch seinem geschäftlichen Misstrauen hingab, wird von dem Juwelenkäufer für das am Sonntag entgangene Geschäft schadenersatzpflichtig gemacht. (Der Deutsche Rundfunk. 7. Jahrgang. Heft 22. 31. Mai 1929. S. 730)