Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel

Autor/Autorin: Walter Knaus

Gestrandet

Technische Realisierung: Fritz Gortner, Andrea Mammitzsch

Regie: Andreas Weber-Schäfer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Wolfram WenigerFritz Conradi
    Sabine HahnBarbara
    Wolf Dieter TropfWollweber
    Ulrich von DobschützArchivrat H.I.T.
    Henning KöhlerChefregent als B.A.L./als 1. Vorsitzender
    Reinhart von StolzmannTechnologe als H.L.X./als Graf Bollinghaus
    Wolfgang HöperGaleriedirektor als T.S.C./als Herr von Trappen/als Zenzi
    Anfried KrämerKunstexperte als W.A.N./als Herr Müller/als Moni
    Heidi VogelLadenfräulein als I 21/als Lisette/als Domina
    Andreas Weber-SchäferKritiker

Ein Maler spekuliert auf bessere Absatzchancen bei künftigen Generationen, aber die Zukunft erweist sich als trügerisch. Die physikalische Wahrheit ist nicht die einzige Wahrheit. Das erfährt Fritz Conradi, als ein seltsam gekleideter Mann sein Atelier betritt und sich als Kunstkenner vorstellt, der soeben illegal aus der Zukunft angereist sei, in der Conradi als größter Maler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelte. Im internationalen Kunsthandel des Jahres 2085 sei jedes seiner Bilder Millionen wert. Conradi beschließt, sein gegenwärtiges Hungerleben zu beenden. Noch in der selben Nacht vollendet er sein letztes Werk, um es mit Hilfe des Chronoskaphs zu Geld zu machen. Vergeblich warnt ihn der Besucher, Manipulationen der Zeit seinen ungeheuer gefährlich, weil jeder Schritt das Weltgefüge verändere und jede kleinste Veränderung der Vergangenheit die entsetzlichsten Folgen haben könne; nicht umsonst sei Zeitreisen in der Zukunft mit einem absoluten Verbot belegt. Im Jahr 2085 bezweifelt man jedoch, daß es sich bei dem Gemälde um einen echten Conradi handelt. Deshalb sieht er sich gezwungen, in seine eigene Zeit zurückzukehren, um überlieferbare Quellen als Beweis für die Existenz des Bildes zu schaffen. Aber die Zukunft hat sich verändert; aus einem Staatskapitalismus kommunistischer Prägung ist ein Feudalstaat geworden. Hier schätzt man zwar sein Werk, aber anhand der noch frischen Farben fällt es Experten leicht, ihm eine Fälschung nachzuweisen. Abermals reist Conradi in die Vergangenheit, um dem Bild in einem Versteck Gelegenheit zu geben, ein authentisches Alter zu erreichen. Daß das Spiel mit der Zeit seine Tücken hat, erfährt er endgültig, als die Energiereserven des Chronoskaphs verbraucht sind und er in einer neuen, feministisch geprägten Variante der Zukunft gestrandet ist, in der Männer als geschlechtslose Wesen nur niederste Dienste zu verrichten haben. Die Frauen, die das starke Geschlecht sind, zeigen sich zwar durchaus interessiert, wenn auch nicht an seinem Werk, das sie einem Mann ohnehin nicht zugetraut hätten, sondern an seiner Männlichkeit. (Pressetext nach Horst G. Tröster: Science Fiction im Hörspiel 1947-1987. Hrsg. vom Deutschen Rundfunkarchiv. Frankfurt am Main 1993)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Süddeutscher Rundfunk 1975
  • Erstsendung: 29.12.1975 | 58'25

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