Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Aischylos

Die Perser

Vorlage: Die Perser (Schauspiel, altgriechisch)
Übersetzung: Ernst Buschor
Bearbeitung (Wort): N. N.
Komposition: Carl Orff

Regie: Friedrich Carl Kobbe

"Die Perser" des Aischylos, ursprünglich Bestandteil einer Tetralogie, haben nicht den Triumph des siegreichen griechischen Volkes, dem Aischylos angehörte, sondern das Leid der besiegten Perser zum Vorwurf - er war dem griechischen Tragiker wichtiger. Ernst Buschor, der das Werk neuerdings ins Deutsche übertragen hat, weist darauf hin, daß Aischylos mehr als jeder andere dazu beigetragen habe, das Ereignis der Perserkriege als eine Tat der Götter zu begreifen. Das geschichtliche Ereignis ist durch das Werk des Aischylos in den Mythos eingegangen: Was Zeitgeschichte war, wird in den "Persern" von der überzeitlichen Warte des Sehers betrachtet. Zwar wird das Griechenvolk, das Volk der Athener, das in Freiheit lebt, mit Stolz dem despotisch regierten Asien gegenübergestellt; zwar wird den Griechen eine höhere Form des menschlichen Seins zugesprochen, und die Tapferkeit der Landsleute wird von Aischylos mit den höchsten Worten gepriesen. Aber mit keinem Wort wird behauptet, daß die sittliche Überlegenheit bei den Griechen sei: der persischen Königin Atossa, ihren Ratgebern und Heerführern sind edelste Züg e geliehen, und der tote König Dareios ist sogar in göttlichen Rang versetzt. Nur auf Xerxes, den Unersättlichen, der die Landmacht des persischen Großreiches auf das Meer hinausführt, nur auf seine Unklugkheit, seine Vermessenheit und seinen Frevelsinn, der die Götter des eroberten Landes mißachtet, fällt ein Schatten. Aber auch Xerxes wird keineswegs als Angehöriger der feindlichen Nation verurteilt; seine Fehler sind nicht Perserfehler, sondern Menschenfehler. [...]